Faszien – das endlose Bindegewebe in unserem Körper

Was sind eigentlich Faszien

Als Faszie bezeichnet man ein bindegewebiges Netzwerk welches sich im gesamten Körper von den Füßen bis zum Kopf wie eine dünne Haut um sämtliche Muskeln, Sehnen, Bänder, Kapseln, Gefäße und Organe schmiegt, diese zusammenhält und Stabilisiert. Durch ihre Lage, Zusammensetzung und vor allem auch ihre Länge haben sie einen großen Einfluss auf den gesamten Bewegungsapparat! Sie übertragen zudem die Kraft über den Muskel und kommunizieren mit dem Nervensystem. 

 

Was haben die Faszien für eine Auswirkung auf einen Schmerz

Anders wie man sich das oft vorstellt sind Faszien nicht gerade sehr elastisch. Bei Dysbalancen oder auch „Haltungsmustern“ wird in den vermehrt beanspruchten Bereichen weiteres Kollagen in die Faszie eingelagert um mehr Stabilität zu schaffen. In dem Bereich entsteht eine Unterversorgung von Muskulatur und Gewebe, was auf Dauer zu schmerzen führt. Zudem kann ein Faszialer Zug eine Dysbalance und eine Haltungsproblematik verursachen, wodurch es im weiteren Verlauf zu Beschwerden kommen kann. 

Anhand eines Beispiels soll dies verständlich gemacht werden: Durch zB. eine Narbe im Bauchbereich kann ein Zug auf die vordere Faszie entstehen, welche sich über Brustkorb und Hals, bis zum Schädel zieht und dadurch den Oberkörper in eine unphysiologische Haltung zieht. Der Kopf kommt etwas nach vorne, ein leichter „Rundrücken“ entsteht, die Schultern fallen nach vorne und die Arme drehen sich nach innen. Eine folge können Rücken-, Nacken-, oder auch Schulterbeschwerden sein. 

Hier werden Dehnungen der vorderen Kette wie Brustmuskulatur oder Kräftigungen vom Rücken etwas Erleichterung bringen. Solange allerdings die Ursache, das Narbengewebe weiter einen vermehrten Zug ausübt, werden die Beschwerden, in diesem Fall im Rücken, Nacken, Kopf oder Schulter nicht besser werden. 

„Es sind die Opfer, die aufschreien, nicht die Kriminellen“  sprich: Dort wo wir einen Schmerz verspüren ist oftmals nicht die Ursache!

 

Wie wird eine Faszie behandelt und kannst du sie auch selber behandeln?

Behandlungen von Faszialem Gewebe bestehen meist aus sehr sanften Techniken, bei denen im Gewebe ein Spannungszustand gesucht wird und sanft wieder in seine „normale“ Ruheposition mobilisiert wird um in dem betroffenen Bereich wieder für einen verbesserten Flüssigkeitsstrom zu sorgen. Auch mit Kinesiologischem Taping kann ein positiver Einfluss auf eine Faszie genommen werden, indem der betroffene Bereich durch eine Mehrdurchblutung und Hemmung von Schmerzrezeptoren entlastet wird.

Zu allererst muss jedoch die Ursache gefunden werden, warum eine Faszie in einem bestimmten Gebiet eine vermehrte Stabilität aufbaut.

JA man kann selber einen positiven Einfluss auf das Fasziale System nehmen! Das wichtigste ist für eine gute Mobilität zu sorgen, dh. durch Dehnungen und Eigenmobilisationsübungen eine gute Flexibilität in Muskel und Gelenk schaffen. Zudem kann man mit einer Faszienrolle oder einem Triggerpunktball (oder auch Tennisball) das Myo- (Muskel) Fasziale System ideal selbst behandeln.

 

Was eine Fasziale Spannung beeinflussen und verursachen kann

  • Blockaden in Gelenken
  • Narbengewebe
  • Entzündliche Prozesse
  • Verminderte Versorgung
  • Haltungsmuster
  • Stress
  • Viszerale & Parietale Beschwerden
  • Virale & Bakterielle Infekte
  • Grunderkrankungen

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