Somatic Experiencing & Persönlichkeitsentwicklung

Somatic Experiencing ist eine sanfte Art psychische Traumata zu betrachten und mit ihnen zu arbeiten. Jedes Lebewesen, sowie auch wir Menschen haben verschiedene Mechanismen mit einer traumatischen Situation umzugehen und diese sowohl psychisch als eben auch körperlich zu verarbeiten. Zu diesen Mechanismen gehören „Kampf“, „Flucht“ oder auch „Freeze“. Wir mobilisieren in dem Moment wahnsinnig viel Energie, um in Kampf oder Flucht zu reagieren. Gelingt es uns nicht aus der Situation zu gelangen, kann es zum Freeze kommen und wir frieren in der Situation ein.

Ein Erlebnis oder Ereignis wird zum Trauma, wenn der Körper in dieser Situation nicht adäquat reagieren oder diese verarbeiten kann. Dieses Erlebnis sitzt gebündelt mit Energie und der Emotion fest in unserem Nervensystem und Unterbewusstsein.

Durch einen sicheren und wohltuenden Rahmen sollen diesen gebündelten Emotionen der sichere Raum gegeben werden neu verarbeitet zu werden und das Nervensystem und den Körper wieder in eine Balance zu bringen.

Die heutige Zeit macht es einem nicht einfach selbst „kleinere“ Dinge zu verarbeiten. Ich komme immer gerne auf den Vergleich meiner Oma zurück, die gerne erzählt wie sie damals noch eine Stunde zu Fuß in die Schule laufen musste und auch wieder zurück. Wenn in der Schule irgendetwas vorgefallen ist, hatte sie eine Stunde, sogar auch noch in Bewegung Zeit, zu verarbeiten. Heute sitzen manche ein paar Stunden nach einem Auffahrunfall wieder in einem Meeting. Die Diskussion mit dem Chef kommt hinzu und die Heimfahrt im Stau ist auch nicht die entspannteste. Schnell noch in den Sport und daheim während dem Essen die Nachrichten vom Tag beantworten. Danach… Abschalten… Netflix & nebenbei noch Social Media. Wir hatten den ganzen Tag keine Möglichkeiten auch nur irgendwas zu verarbeiten. Auch Netflix ist kein Chill, sondern nur ein weiteres wegschieben und runter drücken. All diese Erfahrungen runterzudrücken erfordert sehr viel Energie.

Macht es gerade „Klick“? 🙂

Wir unterscheiden und geben Gefühlen wie Wut, Angst, Trauer den Wert „unangenehm“ und „schlecht“ und wollen diese nicht fühlen. Auch weil uns das in früher Kindheit schon so beigebracht wurde. Der Satz wenn man als Kind wütend war „geh in dein Zimmer und wenn du dich beruhigt hast, kannst du wieder kommen“ hat uns früh vermittelt das die Emotion Wut nicht erwünscht ist. Wir lernen also die Wut, die Trauer oder auch die Angst zu unterdrücken und das diese nicht angebracht ist. Und das über Jahre!!

All das führt dazu, dass wir Themen und Erlebnisse nicht mehr richtig verarbeiten und der Druck in uns immer weiter ansteigt.

Ich möchte dieses große und so wichtige Feld immer mehr in meine Arbeit als Osteopath mit einbeziehen und dich als Patient dabei begleiten auch persönlich zu wachsen.