Meniskusschmerzen im Kniegelenk

Der Meniskus ist wohl DIE zentrale Stelle im Kniegelenk, welche dazu neigt, Probleme zu verursachen. Meist sind es Mobilitätsstörungen und Blockierungen vom Meniskus, welche zu ziemlichen Schmerzen und Einschränkungen in der Beweglichkeit führen. Um dies etwas besser verstehen zu können, schreibe ich erst einmal ein bisschen was über die Anatomie und die Funktionsweise der beiden Anteile vom Meniskus.

Der Meniskus ist ein auf dem Unterschenkel fixierter und aufliegender, halbmondförmiger Knorpel. Man unterscheidet hier einen äußeren Anteil, welcher aufgrund seiner Lage und Anheftung eine deutlich freiere Beweglichkeit aufweist als der Innenmeniskus, welcher durch Fasern von der Kniegelenkskapsel, vom Innenband und muskulär stärker fixiert wird und deswegen auch eher zu Traumata und Bewegungseinschränkungen neigt.

Die beiden Meniskusanteile müssen bei jeder Bewegung des Kniegelenkes gut auf dem Unterschenkel Plateau gleiten können, um den Druck optimal verteilen zu können.

  • Bei der Beugung des Kniegelenkes gleiten beide Anteile mit nach hinten  –  bei der Kniestreckung gleiten beide mit dem Unterschenkel nach vorne.
  • Auch bei den Drehbewegungen müssen die beiden Meniskusanteile frei mitbewegen können

Werden die Menisken also beispielsweise über einen längeren Zeitraum wie beim stundenlangen sitzen in der Arbeit in einer Position gehalten, und evtl auch über einen erhöhten Tonus (Spannung) in der Oberschenkelrückseite verstärkt hinten gehalten, kann er beim aufstehen und der damit einhergehenden Kniestreckung, nicht mehr optimal nach vorne gleiten und es kommt zu stechenden Schmerzen und einem aufbauendem Druckgefühl im Knie. Über Monate oder Jahre kann diese ungünstige Fehlbelastung vom Meniskus zu chronischen Reizzuständen, schlechter Durchblutung und dadurch zu Problemen des Knorpelgewebes führen.

Die Behandlung von Meniskusproblemen

Die allererste Frage sollte sein, warum genau das eine Knie betroffen ist und in den meisten Fällen das andere nicht. Das heißt in der Biomechanik wird etwas nicht ganz rund laufen. Wodurch entweder der Meniskus ungünstig belastet wird, oder der Bereich schlecht versorgt wird und darauf hin ein Problem entsteht. Natürlich kann es auch ein einmaliges Trauma gewesen sein, worauf der Schmerz zurück zu führen ist. In diesem Fall sollte zuerst ärztlich abgeklärt werden, inwieweit der Meniskus eventuell einen strukturellen Schaden hat.

Auch wenn ein Schaden festgestellt wurde, kann man durch Physiotherapie oder Osteopathie eine Linderung herbeiführen und auch die Basis für eine gute Regeneration schaffen. Wenn dies allerdings nicht der Fall ist, geht die Suche nach dem Ursprung los.

Um es einfacher zu gestalten, zähle ich ein paar Möglichkeiten auf, die Ursächlich für eine ungünstige Biomechanik im Kniegelenk haben und somit zu schmerzen führen könnten:

  • Fehlstellung der Füße wie ein Plattfuß oder auch Blockaden in den Fußwurzelknochen, im Sprunggelenk oder andere Erkrankungen im Bereich der Zehen wie Hammerzeh etc.
  • Alte Verletzungen wie ein Supinations-Trauma (Umknicken), oder einem alten Bruch können über längere Sicht zu Beschwerden im Kniegelenk führen.
  • Blockaden im Unterschenkel vom Wadenbein oder erhöhte Spannung im Syndesmoseband zwischen Schien- und Wadenbein aufgrund eines Risses oder Bruches beeinflussen die Biomechanik auf Dauer ebenso.
  • Blockaden oder Bewegungseinschränkungen im Bereich der Hüfte oder des Beckens, welche einen Einfluss auf die Spannung in der Oberschenkelmuskulatur haben.
  • Auch Narbengewebe wie von einer Blinddarmnarbe oder Spannungen im Beckenboden, können zu einer schlechteren Durchblutung des Beines führen, oder auch wieder die komplette Biomechanik des Beines beeinflussen.
  • Mangelbewegung und eine schlechte Ernährung haben immer einen ungünstigen Einfluss auf Gewebe, Versorgung und Heilung. Sollte also immer im Hinterkopf behalten werden.
  • Schlechte muskuläre Stabilität

Meniskusbeschwerden selber behandeln

Um einen positiven Einfluss auf die Durchblutung und die Spannung im und ums Knie herum zu nehmen, empfehle ich gerne das gesamte Bein mit einer Faszienrolle und einem Flossing Band zu bearbeiten.

  • Die gesamte Wade ca. 1 min. rollen. Nach dem Rollen besteht auch die Möglichkeit sich 2-3 besonders Schmerzhafte Stellen zu suchen und diese Punktuell kurz zu triggern.
  • Danach den gesamten Oberschenkel (Vorderseite, Innenseite, Rückseite und die Außenseite) jeweils wieder etwa 1 min. lang rollen.
  • Mit einem Flossing Band die Wade, Kniegelenk und Oberschenkel bearbeiten.

Danach würde ich mit aktiven Dehnungen der Beinmuskulatur weiter machen. Auch hier sollte wieder die Wade sowie Oberschenkelinnen- Vorder- und die Rückseite aktiv gedehnt werden.

Zum Schluss empfehle ich noch das Knie durch Kräftigungsübungen zu stabilisieren.

Das waren mal ein paar Beispiele und Anregung, was alles mit einen Einfluss auf das Knie haben könnte und auch mal darüber nachzudenken, sich nicht nur das Knie anzuschauen. Zudem ein paar Möglichkeiten selber einen Einfluss auf die Beschwerden zu nehmen.

Bei Fragen zu diesem Thema kannst du mich gerne kontaktieren! 🙂

Sportliche Grüße

Dennis

Antworten

  1. Avatar von Ferdinand

    Vielen Dank Dennis, für diesen Beitrag. Ich habe seit diesem Wochenende Meniskusschmerzen. Ich denke, es kommt vom Joggen. Ich habe wirklich eine lange Strecke gelaufen. Ich werde mich erstmal weiter informieren, der Beitrag war aber sehr informativ!

    1. Avatar von DennisWagner

      Hallo Ferdinand, vielen Dank für deine Rückmeldung! Freut mich natürlich total, wenn ich ein wenig Verständnis für Beschwerden näher bringen konnte. Um genaueres sagen zu können, muss man sich das Knie natürlich mal genauer anschauen und befunden. Falls du noch Fragen etc. hast, kannst du mich gerne per mail kontaktieren. Liebe Grüße und gute Besserung!

  2. Avatar von Martin Lobinger

    Danke für den Tipp, dass alte Verletzungen wie ein Supinationstrauma oder ein alter Bruch langfristig zu Beschwerden im Kniegelenk führen können. Mein Onkel hat in seinen Teenagerjahren intensiv Sport getrieben. Deshalb muss er sich heute oft Behandlungen seiner Kniegelenke unterziehen.

    1. Avatar von DennisWagner

      Sehr gerne! Dann hoffe ich das er in guten Händen ist 😉

  3. Avatar von Sandra Geier

    Interessante Informationen zu Meniskusschmerzen. Gut zu wissen, dass dies durch eine Fehlstellung des Fußes begünstigt werden kann. Ich bin derzeit auf der Suche nach einem Spezialisten, der sich mal meine Kniegelenke anschauen kann.

    1. Avatar von DennisWagner

      Ich kann die Osteopathie wirklich empfehlen, um deine Beschwerden ganzheitlich betrachten zu lassen. Wünsche dir ganz viel Erfolg dabei.

  4. Avatar von Anton Schneider

    Vielen Dank für den informativen Beitrag über Meniskusschmerzen im Kniegelenk. Ich hatte vor einer Weile in dem Bereich ebenso sehr viele Schmerzen und es wurde ein Meniskusriss festgestellt. Glücklicherweise geht es wieder und zukünftig möchte ich dem ein wenig mehr vorbeugen.

    1. Avatar von DennisWagner

      Sehr gerne! Danke dir für deinen Kommentar. Meniskus Beschwerden kann man natürlich vorbeugen. Selber durch oben beschriebene Übungen oder eine genauere Befundung von einem Osteopathen oder weiter denkenden Physio. Einen Meniskusriss natürlich nur bedingt. Du kannst gute Bedingungen schaffen, dass dein Knie ein Trauma gut abfängt, oder degenerative Prozesse verlangsamen. Aber ein Riss kann leider einfach mal passieren.
      Liebe Grüße und viel Erfolg!

  5. Avatar von Alex Finsterbusch

    Es ist sehr interessant zu erfahren, wie wichtig der Meniskus für das Kniegelenk ist und wie schnell es zu Verletzungen kommen kann. Mein Onkel hatte vor ein paar Jahren einen schweren Meniskusriss, der ihm große Schmerzen bereitete. Er musste operiert werden und hatte danach eine lange Zeit der Rehabilitation vor sich. Der Artikel gibt eine gute Erklärung über die Funktionsweise und Problematik des Meniskus und zeigt, wie wichtig es ist, auf die Belastung des Kniegelenks zu achten, um Verletzungen zu vermeiden.

  6. Avatar von Melanie

    Vielen lieben Dank Dennis, für diesen informativen Beitrag. Ich hatte nach meiner Fußamputation und meiner anschließender Interimsprothese auch enorme Knieschmerzen. Aber durch gute Physiotherapie und Übungen ist jetzt alles wieder ganz.

    1. Avatar von DennisWagner

      Sehr gerne und danke für dein Interesse und Kommentar! 🙂 es ist sehr viel Wert wenn man für sich die richtigen Ärzte und Therapeuten gefunden hat! Ganz viel Erfolg noch und nur das Beste!

  7. Avatar von Moritz_berg1

    Hallo Dennis, mein Knie hat gestern beim Training leicht geknackt und habe Angst, dass etwas gerissen ist. Ich besuche bald meine Physiotherapie, aber ich halte es mental bis dahin nicht aus. Ich habe weder Schwellung noch Schmerzen, jedoch fühlt sich mein Knie außen schwach an.

    1. Avatar von DennisWagner

      Servus Moritz,

      es ist leider unmöglich eine Ferndiagnose zu stellen ohne das Knie mal
      Durchgetestet zu haben. Ich würde selber wsh mal das Wochenende abwarten wie es sich entwickelt und dann eventuell am Montag beim Arzt vorbei schauen, oder deinen Physiotherapeuten mal fragen ob er auch schon eher kann.

      Beste Grüße und viel Erfolg!!

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